Aachen würdigt den Maler Joos van Cleve
Der in Kleve geborene Künstler wurde als
"Leonardo des Nordens" in Antwerpen berühmt
Aachen/Kleve - Das Aachener Suermondt-Ludwig-Museum zeigt vom 17. März bis zum 26. Juni die Ausstellung "Joos van Cleve - Leonardo des Nordens". Zu sehen sind nach Angaben des Museums rund 65 Exponate, darunter Altarstücke, Porträts und Andachtsbilder. Die Leihgaben stammen aus über 30 international renommierten Museen und rund einem Dutzend privater Sammlungen. Der 1485 im niederrheinischen Kleve als Joos van der Beke geborene Maler wurde als "Leonardo des Nordens" in Antwerpen berühmt und starb um 1540 in seiner Wahlheimat.
Die weltoffene Handelsmetropole war eines der wichtigsten Zentren für die Kunstproduktion in Europa. Joos van Cleve leitete dort eine große und überaus produktive Werkstatt. Außergewöhnlich an diesem Maler ist, daß er für einen ganz und gar internationalen Kundenkreis arbeitete, so die Kuratoren der Schau, in
Seine frühesten Arbeiten waren nach Angaben der Aussteller noch der Kunst des Spätmittelalters verpflichtet. Mit der Zeit aber übernahm er Stilmerkmale der italienischen Renaissancemalerei, die damals in Antwerpen sehr beliebt war. Vor allem Leonardo da Vinci und dessen Umfeld dienten Van Cleve als Vorbild. Er verstand das Publikum zu begeistern; so war seine Kirschenmadonna, die nach einem Entwurf des Italieners Giampetrino aus dem Umkreis Leonardos entstand, weit über Antwerpen hinaus eine der beliebtesten Kompositionen ihrer Zeit.
Dieses Andachtsbild produzierte Van Cleves Werkstatt in größeren Stückzahlen. Die Ausstellung zeigt drei Fassungen davon zusammen mit ihrem italienischen Vorbild. Diese einzigartige Ausstellung bietet erstmals die Gelegenheit, dem Künstler in einer umfassenden Übersichtsschau zu begegnen. Sie präsentiert u.a. über 50 seiner ausnahmslos auf empfindliche Holztafeln gemalten Bilder.
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 12 bis 18 Uhr, mittwochs von 12 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.suermondt-ludwig-museum.de
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